Ruine der Hochburg bei Emmendingen

Im Festsaal der BurgDie zwölf Männer

Den alten Meierhof, der die Hochburg mit Lebensmitteln versorgte, gibt es noch. Aber das festliche Leben auf der Burg ist verschwunden. Ein Hirtenjunge vom Meierhof indes hat eines schönen Sonntags zwölf Männer im Festsaal der Burg gesehen.

Detail der Küchenecke in der Ausstellung im Gewölbekeller der Hochburg bei Emmendingen

Einst wurde auf der Burg köstlich getafelt.

Von der festlichen Tafel zum Kegelspiel

Durch einen Mauerspalt erblickte der Hirtenjunge einen festlichen, mit roten Teppichen ausgeschlagenen Saal. An einer langen Tafel saßen zwölf Männer in Gewändern aus Gold und Silber. Jeder hatte vor sich einen goldenen Becher, in der Mitte stand eine prunkvolle Kanne, köstliche Speisen waren aufgetragen. Wortlos luden die Männer den Jungen ein, es sich munden zu lassen. Dann schritten sie zum Kegelspiel mit goldenen Kugeln und Kegeln. Er half ihnen bei Aufstellen der Kegel und erhielt dafür vier Münzen.

Besucher auf der Hochburg bei Emmendingen

Durch einen Mauerspalt sah der Hirtenjunge das festliche Treiben.

Plötzlich ist der Spuk vorbei

Im nächsten Augenblick fand sich der Junge im Freien wieder. Der Saal war verschwunden. Als er zurück im Tal sein Erlebnis erzählte, erfuhr er, dass er drei Tage weg gewesen war. Nun musste er die Leute vom Meierhof auf die Burg führen. Doch alles Suchen war umsonst. „Die zwölf Männer sind in die Burg verwünscht“, heißt es in den 1851 erschienenen Volkssagen aus dem Lande Baden, „allein sie kommen, wenn Deutschland in der größten Noth ist, wieder heraus, und befreien es von seinen Feinden.“

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