Festungsbau auf der HochburgBurgenbau
Die Burg der Herren von Hachberg entwickelte sich von einem mittelalterlichen Adelssitz zu einer der größten Festungen in Baden. Der Fortschritt der Wehrtechnik lässt sich an den Befestigungsringen ablesen.
Im 13. Jahrhundert wandelte sich das Aussehen der Burg. Neben einer Erweiterung der Anlage wurde nun auch der repräsentative Anspruch erkennbar. Eine erweiterte Ringmauer und ein zweiter, runder Bergfried zur Sicherung des oberen Burghofes wurden in der für die Stauferzeit so typischen kraftvollen Buckelquadertechnik errichtet. Die Burg nahm jetzt den ganzen oberen Bergrücken des Hornwaldes ein. In den folgenden Jahren errichteten die Markgrafen von Baden-Hachberg im Nordosten neue Wohn- und Wirtschaftsgebäude.
In den drei ovalen Befestigungsringen der Hochburg spiegeln sich die Errungenschaften der Wehrtechnik. Ring für Ring zeugen die Befestigungen von der fortschreitenden Entwicklung der Waffen. Im Mittelalter genügten hohe Mauern, zwei starke Bergfriede und ein tiefer Burggraben, um die Burg gegen alle Angriffe zu verteidigen. Dies reichte schon im 16. Jahrhundert nicht mehr aus. Es entstand zunächst das vorgelagerte Hohe Werk mit seiner sechs Meter dicken Mauer, dann ein weiter Ring von sieben Bastionen.
Nach den Bauernkriegen setzte ab 1533 die bis dahin umfangreichste Bautätigkeit ein. Die mittelalterliche Adelsburg wurde zu einer Schloss- und Festungsanlage im Stil der Renaissance umgebaut. Die grundlegende Neugestaltung erfolgte nach den Erkenntnissen der Befestigungslehre durch die Markgrafen in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, um ihre Macht auf Dauer zu sichern und einen repräsentativen Sitz vorweisen zu können. Truppen des französischen Königs Ludwig XIV. zerstörten die majestätische Festung 1688 im Erbfolgekrieg.