Von der Burg zum SchlossDie Anlage
Steil ragen die Mauern der wehrhaften Oberburg empor. Vom geschichtsträchtigen Festsaal der mittelalterlichen Burg bietet sich ein herrlicher Blick über den Schwarzwald und die Rheinebene.
Etwa 30 mal 30 Meter maß die erste Burg aus dem 11. Jahrhundert, über deren genaues Aussehen heute nicht mehr viel bekannt ist. Auf der Seite zur Ringmauer am Burggraben, dem heutigen Unteren Burghof, befand sich ein zweiter, quadratischer, schräg gestellter Bergfried, der bereits 1636 endgültig zerstört wurde. Nur noch ein Mauerrest am Boden ist zu erkennen, an den sich die Grundmauern des Küchenbaus anschließen, der mit einem Tischherd und einer Abflussrinne versehen war.
Das Oval der Oberburg bildet den mittelalterlichen Teil der Festung. Der spätere Untere Burghof war ursprünglich der Graben. Wer die Burg betreten wollte, musste durch ein Tor und den Zwinger einmal um die gesamte Ostseite herum, bis er schließlich durch ein Tor den Oberen Burghof betrat. Dort befand sich die Burgkapelle, gefolgt von den Grundmauern des runden Bergfrieds, der, nach den sauber gearbeiteten Buckelquadern zu schließen, aus der Stauferzeit stammt.
Das prachtvolle Renaissance-Schloss ist heute aus den Ruinen kaum noch abzulesen. Eine Zeichnung vom Anfang des 17. Jahrhunderts zeigt den Berg bekrönt von einem hohen, mehrgeschossigen Bau mit Giebeln und Treppentürmen. Von dieser Zeit zeugen eine Reittreppe vom Zwinger zur Oberburg und einige Fensterformen. Besonders prachtvoll muss der Große Saal gewesen sein. Er besaß einen mächtigen offenen Kamin. Von den Wandvertäfelungen und Wappenkonsolen sind noch Reste im Museum erhalten. Wendeltreppen führten in die Wohnräume im Obergeschoss.
Zahlreiche Gebäude, die sich um den Kern der Oberburg gruppieren, zeigen, dass auf der Hochburg alles Lebensnotwendige vorhanden war. Im Unteren Burghof befand sich die Schmiede, angrenzend das Gefängnis. An der Außenseite des Zwingers schließen sich das Haus des Burgvogts, der hoch aufragende Giebel des sogenannten Herbsthauses und der Küferhof an. Hier arbeiteten der Küfer und der Bäcker, hier standen die Rossmühle, ein Badehaus, ein Speichergebäude und ein Pulverlager.