Besucher genießen den Ausblick von der Hochburg bei Emmendingen

Burg, Schloss und FestungMeilensteine

Noch als Ruine überrascht die Hochburg bei Emmendingen durch ihre beeindruckenden Dimensionen. Sie war im 16. und 17. Jahrhundert die größte Festung in Baden und das Verwaltungszentrum Südbadens. Ihre Geschichte reicht weit zurück, vielleicht bis in die Zeit Karls des Großen.

Lebensgroße Skulptur von Markgraf Karl II. von Baden-Durlach

Karl II. erweiterte die Burg zur Residenz.

Ein sagenhafter Burgengründer?

„Mich hat Hacho, von dem ich den Namen trage, zuerst unter der Regierung Karls des Großen im Jahre 808 aufgerichtet.“ Diese Auskunft über die Hochburg findet sich auf einem Standbild Markgraf Karls II. von Baden-Durlach (1529–1577), heute in der Stadtkirche von Emmendingen. Hachberg – so der Name der markgräflichen Linie – wird hier von Hacho abgeleitet und damit auch der Name der Hochburg. Sehr wenig ist über die Burg bis zum Einzug der Markgrafen von Baden-Hachberg im 12. Jahrhundert bekannt. Sie bauten die Hochburg zum repräsentativen mittelalterlichen Herrschersitz aus.

Luftansicht der Hochburg bei Emmendingen

politisches Zentrum Südbadens.

Verwaltungszentrum der badischen Markgrafen

Auch im Besitz der Markgrafen von Baden-Durlach blieb die Hochburg das Verwaltungszentrum der südbadischen Ländereien. Da es im Umkreis der Hochburg lange Zeit keine Städte gab, war nicht nur die Verwaltung, sondern auch die militärische Sicherung der Grafschaft auf der Burg angesiedelt. Amtsräume, Speicher, Scheunen, Keller, Wohnungen für Soldaten und deren Familien lagen in drangvoller Enge innerhalb der Burg.

Blick auf die Schießscharten der Hochburg bei Emmendingen

Wehrhafte Mauern sind noch heute erhalten.

Die stärkste Festung Südbadens

Markgraf Ernst von Baden-Durlach (1515–1553) hatte die Hochburg weiter ausgebaut und befestigt – im Bauernkrieg 1525 konnten die Bauern die wehrhafte Anlage nicht überwinden. Sein Sohn Markgraf Karl II. ließ die Hochburg nach 1553 zum Renaissance-Schloss ausbauen. Noch Anfang des 17. Jahrhunderts veranlasste Markgraf Georg Friedrich den Bau der sieben Bastionen – nach den Regeln der modernen Festungsbaukunst. Doch im gleichen Jahrhundert fiel die Festung den überlegenen Mächten der kaiserlichen Truppen und des Sonnenkönigs zum Opfer.

Romantische Burgruine

Im 19. Jahrhundert wuchs das Interesse an mittelalterlichen Bauten: Ruinen galten als „romantisch“. Mit dem Interesse der Zeitgenossen entstanden neue Vorstellungen zur Bewahrung oder gar zum Wiederaufbau wie beim Schloss Heidelberg. Seitdem gibt es immer wieder Bemühungen, die verbliebenen Mauern vor dem Einsturz zu bewahren. Der „Verein zur Erhaltung der Ruine Hochburg“ kümmert sich seit 1971 um dieses bedeutende Baudenkmal.

Ruinen der Hochburg bei Emmendingen
Ruinen der Hochburg bei Emmendingen

Romantische Eindrücke erhält man von der Burganlage zu jeder Jahreszeit.

Wenn Ihnen romantische Burgruinen gefallen, besuchen Sie doch das Alte Schloss Hohenbaden in Baden-Baden oder die berühmteste Ruine der Welt: Schloss Heidelberg!

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